Station 5 – Rathausvorplatz

Beitrag der Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule

Wir – der Geschichtskurs 11H unter der Leitung von Matthias Müller – haben uns mit der Bedeutung des 9. Novembers für die deutsche Gesellschaft befasst. Dabei wollten wir einerseits an die wichtigsten Ereignisse an diesem Datum erinnern und andererseits darüber nachdenken, welche Wichtigkeit wir dem „Schicksalstag“ in Zukunft als Gesellschaft geben wollen. Dabei entstand die Idee, aus der Sicht der Bundestagsparteien, über den 9. November als Nationalfeiertag nachzudenken. Die Reden sind hier als Audiofile zugänglich.
Sie geben nicht die Meinung der Autoren wider, sondern beziehen sich auf die Parteiprogramme der einzelnen Parteien oder auf Äußerungen wichtiger Exponenten der jeweiligen Parteien.

Die Arbeitsgruppe zum Gang des Erinnerns bedankt sich bei den Schülerinnen und Schülern des Geschichtskurs 11H für ihre engagierte Auseinandersetzung mit den Programmen der Parteien.

Wir bedanken uns auch für die Möglichkeit, dass wir mit der Klasse ins Gespräch kommen konnten, um zu erläutern, warum wir der AfD nicht die Möglichkeit bieten können, ihre Position auf unserer Website zu veröffentlichen. Und wir erfüllen an dieser Stelle gern den Wunsch der Schülerinnen und Schüler, diese Argumente zu benennen:

  • Die AfD wurde 2010 gegründet und ist eine demokratisch gewählte Partei, die sich innerhalb von 13 Jahre fortlaufend radikalisiert hat. Sie wird bereits in drei Bundesländern als gesichert rechtsextremistisch vom Verfassungsschutz eingestuft, so dass der Partei in den kommenden Jahren durchaus ein bundesweites Verbot drohen kann.
  • Die AfD möchte nach eigener Aussage die Demokratie aufrechterhalten, allerdings nur für eine Bevölkerungsgruppe, die sie als deutsch definiert.
  • Die AfD steht mit ihren Angriffen gegen Grundrechte unserer Verfassung nicht mehr auf dem Boden der freiheitlich – demokratischen Grundordnung und damit auch außerhalb des Parteienspektrums, das für Vergleiche der Parteiprogramme herangezogen werden sollte.
  • Sie bekämpft die Erinnerungskultur in Deutschland und die Einbindung unseres Landes in die EU, um den Nationalismus wieder aufleben lassen zu können. Dadurch würden die Grenzverläufe innerhalb Europas wieder infrage gestellt und es wären Konflikte mit den Nachbarstaaten vorprogrammiert. Der Gang des Erinnerns würde verboten werden.
  • Es gehört zum Konzept der AfD, sich als harmlose, bürgerliche Partei darzustellen, die eben nur mal das ausspricht, was angeblich alle denken. Dabei handelt es sich um skandalöse Angriffe gegen unsere Grundrechte. Ihr Ziel ist es, dass sich durch häufigeres Lesen und Hören dieser Sätze eine Gewöhnung einstellt und die Bevölkerung sich eine Diskussion über Grundrechte aufzwingen lässt. Solche Diskussionen sind gegen den gesellschaftlichen Zusammenhalt gerichtet. Um dem entgegenzutreten, sollten wir vermeiden, dafür eine Bühne zu bieten, auf der diese Töne im Original wiederholt werden.